Schuppenflechte und Kältekammer: Der Juckreiz ist wie weggeblasen
Nachts sorgt das ständige Verlangen sich zu kratzen für Schlaflosigkeit. Am Tag fällt es schwer, sich zu konzentrieren. Der ständige kontrollierende Blick in den Spiegel bestätigt es: Die Haut ist gerötet und bildet die typischen silbrigen Schuppen – ein erneuter Schub kündigt sich an. Für die Betroffenen ist die Psoriasis, umgangssprachlich Schuppenflechte genannt, vor allem auch ein ästhetisches Problem.
Sie sind bemüht, die Irritationen so gut es geht zu verbergen, um nicht ausgegrenzt zu werden, obwohl keinerlei Ansteckungsgefahr besteht. Ständiges Geheimhalten im Privat- und Berufsleben belasten
neben den körperlichen Beschwerden zusätzlich und führen nicht selten in eine Depression.
Wie gut, dass die therapeutische Kälte bei minus 85 Grad nicht nur den quälenden Juckreiz sofort stoppt und die äußerlichen Symptome wie Rötungen und schuppende Hautbereiche verringert
oder gar verschwinden lässt. Die Extremtemperaturen unterbrechen die Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen und aktivieren gleichzeitig Adrenalin und Endorphine, welche dem Patienten
sichtlich neuen Lebensmut einhauchen.
Es ist wohl eine genetische Veranlagung, die letztendlich für die Erkrankung verantwortlich ist, wodurch die Psoriasis als unheilbar eingestuft wird. Neben bakteriellen Entzündungen, Virusinfektionen,
Umweltfaktoren können auch psychische Belastungen und Stress die Auslöser für den nächsten Schub sein.
Druck auf den Reset-Knopf Umso wichtiger ist es, diesen potentiellen Triggern in einem möglichst frühen Stadium der Erkrankung etwas entgegenzusetzen.
Hier kann der heilsame Schock der Ganzkörper-Kältetherapie so etwas wie der Druck auf einen Reset-Knopf sein – ein Zurücksetzen auf einen früheren, gesünderen Zustand.
So beschreibt es auch eine Betroffene auf der Website einer Psoriasis-Selbsthilfegruppe nach der ersten Anwendung: „Schon während des Aufenthaltes in der Ganzkörper-Kältekammer hörte dieses ständige
Jucken auf, das mich wieder einmal seit Wochen begleitet hatte.“ Während sich die Haut eines gesunden Menschen in zirka vier Wochen erneuert, hat es die Epidermis eines Psoriatikers erheblich eiliger. Siebenmal so schnell wandern die entsprechenden Hautzellen an die Oberfläche, die Haut verdickt sich auf das Siebenfache und bildet Schuppen, um diese Überproduktion wieder los zu werden.#
Allein im deutschsprachigen Raum leiden rund drei Millionen Menschen an dieser Hauterkrankung, die in fünf bis sieben Prozent aller Fälle auch die Gelenke betrifft. Zu den äußerlich sichtbaren Hautsymptomen kommen dann noch schmerzhafte Entzündungen und Schwellungen hinzu: Diese „Psoriasis-Arthritis“ ist eine Sonderform der rheumatischen Autoimmunerkrankungen.
Schon die erste Anwendung der Ganzkörper Kälte-Medizin verspricht heilsamen Erfolg für mehrere Stunden. Nachhaltige Linderung bringt dann der stationäre Aufenthalt in einer Kur- oder
Rehabilitations-Klinik. Dort kann die therapeutische Kälte zwei bis dreimal täglich auf die gesamte Hautoberfläche einwirken. Die glücklichen Anwender haben daraufhin mehrere Monate Ruhe von ihrem Juckreiz, das Hautbild verbessert sich. Aber auch in den schubfreien Zeiten sollte der Gang in die Tiefkühlkabine führen, um den immunstimulierenden Reiz als Prophylaxe zu nutzen und den
nächsten Schub hinauszuzögern, wenn nicht gar zu verhindern.