
Schlafstörungen: Kältekammer aktiviert den Ruhe-Nerv
Während wir nachts im Bett liegen und ruhig schlummern, arbeitet unser Körper auf Hochtouren. Unser Immunsystem hat jetzt Zeit, sich mit der Abwehr von Erregern zu beschäftigen. Defekte Zellstrukturen werden repariert, angesammelte Schadstoffe zum Abtransport aus dem Körper vorbereitet. Das Gehirn verarbeitet die Tageserlebnisse, unser Gedächtnis wird erweitert und die Psyche kann sich erholen. Wir schlafen also, um gesund zu bleiben. Fatalerweise weiten sich Schlafstörungen immer mehr zu einem bedenklichen Volksleiden aus. So haben rund 80 Prozent der Beschäftigten in Deutschland immer wieder Probleme mit ihrem Schlaf, wie der aktuelle DAK-Gesundheits-Report ausweist.
Länger als einen Monat und mindestens dreimal pro Woche, verbunden mit Tagesmüdigkeit – so lauten die Kriterien der Medizin für Schlafstörungen. Die Forschung zählt inzwischen über 90 verschiedene Formen von Schlafproblemen. Millionen Menschen haben hierzulande Schwierigkeiten einzuschlafen, wachen in der Nacht häufig auf oder erwachen früher, als sie eigentlich wollten. Dies führt tagsüber
zu Schläfrigkeit und verringert die Leistungskraft. Vitalität, Konzentration und Kreativität bleiben auf der Strecke. Anhaltende Schlafstörungen bergen ein hohes Risiko für die Gesundheit.
Herz-Kreislauf-Krankheiten, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Depressionen, Alzheimer, Krebs und viele andere Leiden können die Folge sein.
Wenn es weder organische noch psychische Ursachen für die Schlafstörung gibt, spricht man von primärer Insomnie (Schlaflosigkeit). Im Gegensatz dazu ist es, wenn der gestörte Schlaf auf chronische Schmerzen zurückzuführen ist, eine sekundäre Insomnie, da die Ursache eine andere Gesundheitsstörung ist.
Über Kälte den Schlafrhythmus wieder finden
„Langjährige Erfahrungen zeigen“, betont der renommierte Schlafexperte Professor Günther W. Amann-Jennson, „dass vor allem auch die Ganzkörper Kälte-Medizin einen wichtigen Beitrag leisten kann, den eigenen Schlafrhythmus wieder zu finden und die Schlaf und Regulationsqualität zu verbessern.“ Denn die Extremkälte habe vor allem einen positiven Einfluss auf das autonome Nervensystem,
im speziellen auf den Ruhe-, Regenerations- und Selbstheilungsnerv (Nervus vagus). „Gleichzeitig hat sich die Ganzkörper Kälte-Medizin bei der Milderung oder Beseitigung von schlafstörenden, quälenden
Schmerzen sehr bewährt. Dies trägt wesentlich zur Verbesserung der Qualität der Nachtruhe bei“, so der Leiter des Instituts für Schlafpsychologie und Schlafcoaching im österreichischen Frastanz.
Untersuchungen zeigen, dass ein starker Vagustonus auch die Regulierung des Blutzuckerspiegels verbessert und die Wahrscheinlichkeit von Diabetes, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert. Ein niedriger Vagustonus wird heute in der Forschung mit chronischen Entzündungen in Verbindung gebracht.
„Die Stärkung des Selbstheilungsnervs über die Ganzkörper Kälte-Medizin kann helfen, Müdigkeit, Angstzustände, Depressionen und Verdauungsprobleme zu lindern“, meint Amann-Jennson. Eine
regelmäßige Anwendung habe auch eine positive Wirkung auf die psychisch- emotionale Regulation und sei ein guter Schutz vor Burnout. „Grundsätzlich kann mit der Ganzkörper Kälte-Medizin jede ärztlich-therapeutische Behandlung positiv unterstützt werden“, betont der Schlafpsychologe.
Verkürzte Einschlafphase
In einer Kurklinik profitieren die Patienten besonders von einem zweiten abendlichen Gang in die Ganzkörper-Kältekabine, um den sofort spürbaren, entspannenden Effekt zu nutzen. Die Einschlafphase verkürzt sich dadurch deutlich und das Schlafmittel kann im Nachttisch bleiben. Und: Wenn wir bei niedrigen Temperaturen zwischen 16 bis 19 Grad schlafen, haben wir längere Tiefschlafphasen. Pfarrer Kneipp lässt grüßen…
Kurzes Fazit: Die Kälte hilft uns cool zu bleiben. Ausgeschlafen und deutlich gelassener begegnen wir den Anforderungen unseres Alltags – und depressive Verstimmungen lösen sich überraschend
schnell auf.