Neurodermitis und Kältekammer: Schmerzen und Entzündungen vergehen
Auch für Betroffene der Neurodermitis stellt die Kältekammer-Therapie eine wertvolle Ergänzung zu der Behandlung ihrer Leiden dar. „Der Juckreiz mindert sich in der Regel schon innerhalb der ersten Tage
und die Hautentzündung ist oft nach einer Behandlungswoche rückläufig“, betont der auf Kältetherapien spezialisierte Villacher Hautarzt Dr. Michael Gasser aus Köln.
Der Mechanismus der Juckreizminderung sei vergleichbar mit dem der Schmerzlinderung: Der kurzzeitige intensive Kältereiz aktiviere eine Reihe positiver Effekte, betont Gasser. „So kommt es zu einer Aufhebung der Schmerzempfindung und es setzt eine Entzündungshemmung ein. Als besonders durchgreifend haben sich Behandlungs-Serien herausgestellt, denn die positiven Wirkungen potenzieren sich durch mehrere, kurz aufeinander folgende Anwendungen.“
Straffere Haut, strahlender Teint
Und weil das ganze Immunsystem dabei gleichzeitig moduliert wird, wird die Heilung und Linderung von Hautkrankheiten durch die neue Ganzkörper Kälte-Medizin -85° auch vom ganzheitlichen medizinischen Ansatz her enorm unterstützt. „Auffällig ist“, so Gasser, „dass etwa Patienten über 50 Jahre immer wieder von einem strafferen Hautbild am gesamten Körper mit weniger Cellulite und Gesichtsfalten sowie einem vitaleren, strahlenden Teint berichten.“ Und auch die Stimmungslage sowie der Antrieb würden wieder jugendliche Frische bekommen.
Die 23-jährige Studentin Ewa S. war erst nach jahrelangem Leiden an Neurodermitis auf die frostige Behandlung in einer Kältekabine gestoßen.
„Meine Hände und mein Gesicht waren besonders betroffen. Alle bisherigen Therapien waren mit vielen Medikamenten, darunter auch Kortison, verbunden und hatten nur minimale Erfolge.
Schließlich habe ich die Kältetherapie entdeckt und nach einer Kur von vier Wochen mit täglichen Anwendungen hat sich meine Haut sichtbar verbessert, und gegen den Juckreiz hat jeder einzelne Gang
in die Kältekammer geholfen. Meine Haut bleibt nachhaltig weniger strapaziert, ich benötige wesentlich weniger Kortison. Ich werde die Ganzkörper-Kältetherapie nun regelmäßig nutzen.“
Besonders hilfreich für Kinder
Wie bei der Schuppenflechte ist das Erste, was der Patient in der Kälte erleichtert bemerkt, das Nachlassen des lästigen Juckreizes. Da Neurodermitis auch viele Kinder und Kleinkinder betrifft, ist
diese Wirkung besonders hilfreich, da die Kleinen ja nicht über die notwendige Selbstkontrolle verfügen, sich nicht ständig die Haut blutig zu kratzen. Selbstverständlich findet hier während der
Entzündungen
eine enge Abstimmung mit dem Kinderarzt statt.
Im Unterschied zur Schuppenflechte hat die Neurodermitis häufig auch eine allergische Komponente und leider sind die Patienten auch für andere allergische Erkrankungen anfällig, wie beispielsweise das allergische Asthma. Die Neurodermitis tritt eher als empfindlicher, geröteter Bereich direkt auf der Haut auf, nicht so sehr durch Verdickung der Haut und Schuppenbildung. Eine genaue Abgrenzung der beiden Erkrankungen bleibt aber dem erfahrenen Dermatologen vorbehalten.
Die von Ewa S. geschilderte Kur fand in einer auf Neurodermitis spezialisierten Kurklinik statt. Aber auch für eine ambulante Behandlung eignet sich die Ganzkörper-Kältetherapie, etwa in der Spessart Therme in Bad Soden-Salmünster, wo deutschlandweit eine der ersten minus 85 Grad kalten Ganzkörperkammern aufgestellt
wurde. Darüber berichtete auch der Neurodermitis-Bund und empfiehlt diese Therapie.
Kälteexperten wie Hautarzt Michael Gasser raten zu rund 30 Kälteexpositionen in kurzen Abständen. Im Unterschied zu vielen anderen Therapien und Medikamenten heißt es im Zusammenhang
mit der Neurodermitis bei der Ganzkörper-Kälteanwendung: „Viel hilft viel.“