Kältekammer Boom in Medizin, Sport, Schönheit
Die Lust auf regelmäßige eisige Gesundheitsimpulse ist ein aktuelles Phänomen unserer Zeit und offenkundig auf dem Weg, ein neuer Megatrend zu werden. Jung und Alt treibt es inzwischen aus unterschiedlichsten Gründen in die Kältekammern, die es auch immer zahlreicher gibt. Der Aufenthalt in einer Atmosphäre, die es sonst nirgends auf Erden und nicht einmal im Weltall gibt, verspricht ganzheitliche Gesundheit, Fitness, ein höheres Leistungsvermögen, eine schlanke Taille, die Überflutung mit Glückshormonen oder auch nur mehr Wohlbefinden und größere Wachheit. Kein Wunder, dass beispielsweise auch im Rennzirkus der Formel 1 aktuell die Aufstellung von Ganzkörper-Kältekabinen samt Aggregat an den weltweiten Rennstrecken geprüft wird.
Die Chef-Physiotherapeuten der einzelnen Teams gehen heute unisono davon aus, dass eine Kälteanwendung die Konzentrationsfähigkeit und Wachheit der Piloten während der gesamten Renndauer permanent hochhalten kann.
Damit könnten dann beispielsweise auch im letzten Viertel eines Rennens die Anbremspunkte bei Geschwindigkeiten um 300 km/h noch exakt getroffen werden. Je mehr Wissen um die Wirkzusammenhänge uns die Forschung über die positiven Effekte der gesundheitsfördernden Minus-85°- Celsius-Einwirkung auf unsere nackte Haut liefert, desto mehr Anwendungsmöglichkeiten schälen sich heraus. Die Methode wird schon längst nicht mehr nur bei Rheuma- oder Schmerzpatienten eingesetzt. Von Burnout-Syndrom, Migräne, Hautirritationen bis hin zu hohem Blutdruck oder Libidoverlust sowie einer messbaren Steigerung im Spitzensport – immer mehr Mediziner und Anwender sprechen von deutlich sichtbaren Erfolgen.
Kälte gleicht Erregungszustand aus
Die Kälte hat die Fähigkeit, das psychophysische Aktivitätsniveau des Menschen auszugleichen. Übererregte werden ruhiger, Müde werden munter. „Ich kann besser schlafen“, „Ich bin stressresistenter“ oder „Ich bin viel optimistischer und habe mehr Elan als früher“, hört man beispielsweise immer öfter Patienten nach einigen Kälteanwendungen sagen – eigentlich waren sie aus ganz anderen Gründen in die Eiskammer gegangen. Diese angenehmen Nebenwirkungen hätten auch dazu geführt, dass das ursprüngliche Indikationsspektrum der Ganzkörperkältetherapie stark erweitert werden konnte. Von A wie Asthma bis Z wie Zerebralparese reicht heute die Liste der Anwendungen der Tiefenkälte, und fast täglich tauchen zu den inzwischen rund 50 Indikationen in den Bereichen Medizin, Sport und Schönheit neue Heilanzeigen von Medizinern auf, die weitere positive Effekte auf den Organismus entdeckt haben.