Die Digitalisierung der Kältetherapie -Kältekammer Köln

Kältekammer Köln

Die Digitalisierung der Kältetherapie -Kältekammer Köln

Es war der deutsche Arzt Hermann Brehmer, der Mitte des 19. Jahrhunderts als einer der ersten Heilkundigen kalte Luft als Therapeutikum nutzte. Liegekuren an der frischen Luft nannte
man das damals. In den überall im Lande entstehenden Sanatorien suchten vor allem Lungentuberkulose-Patienten Heilung. Mehrere Stunden täglich lagen sie für ihre Genesung in Liegestühlen in den
großen Parkanlagen der allseits bekannten Luftkurorte. Heute, rund 150 Jahre später, sieht ein Luftkurort etwas minimalistischer aus: Er ist gerade einmal drei Quadratmeter klein, die Patienten gehen bei minus 85 bis 110 Grad kalter Luft langsam auf der Stelle und suchen so rasche Linderung ihrer Leiden. Die Entwicklung in der medizinischen Kältetechnik ist rasant vorangeschritten, und sie hat gerade einen weiteren großen Schritt nach vorne gemacht. Für viele Experten aus der Gesundheitsbranche ist es ein Quantensprung.

Minus 85 bis 110 Grad nur noch solo mit individueller Anwendungszeit

Die moderne Ganzkörper Kälte-Medizin setzt nämlich in Zukunft auf eine Einzelanwendung mit einer individuellen Anwendungszeit – zumindest, wenn es nach einem deutsch-österreichischen
Entwicklungsprojekt geht, bei dem sich innovative Kältekammer Hersteller und Software-Entwickler zusammengetan haben. „Die Digitalisierung der Kältetherapie soll helfen, bei jedem einzelnen
Anwender die maximal erreichbaren positiven Effekte auszulösen“, erklärt Manfred Pesek, Business Development- und Marketing-Chef eines namhaften Kältekammer-Herstellers. Das Unternehmen setzt
nicht nur voll auf die Entwicklung und Produktion von elektrisch gekühlten Solo-Hightech-Zweikammer-Kältekabinen, sondern geht gleich noch einen Schritt weiter in die Zukunft. Stichwort
„personalisierte Medizin“: Das bisherige standardisierte Prozedere, wonach gleich vier Besucher exakt drei Minuten zusammen frieren, bezeichnet Pesek als überholt. Es sollte zum Wohle des einzelnen
Anwenders optimiert werden, meint er, sowie das hinter ihm stehende Experten-Netzwerk.

Den Hintergrund für diese Aussagen bildet der durchaus plausible Hinweis, dass es etwa für einen Mann mit 105 kg Körpergewicht nicht die gleiche Aufenthaltszeit in der Kältekabine geben kann wie für eine Frau oder einen Mann mit 65 kg.

Drei-Minuten-Methode für jedermann „unseriös und paradox ? “

Auch das angesehene Nachrichtenmagazin „Focus“ bekrittelt die Drei-Minuten-Anwendungszeit für jedermann als „unseriös“: Diese 08/15 Methode sei „paradox“ und werfe die Frage auf, „wie bei dieser Art der Behandlung eine junge Leistungssportlerin im Teenageralter, ein erwachsener Mann oder ein Rheumapatient im fortgeschrittenen Alter unter exakt den gleichen Bedingungen zu dem für sie optimalen
Behandlungsergebnis kommen sollen“. Mittlerweile bekommen die Kritiker auch unerwartete Unterstützung von dritter Seite: Aufgrund der Corona-Krise werden nach Meinung von Experten wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Virus bald nur noch Solo Anwendungen in der Kältekammer erlaubt sein. Um die ideale Aufenthaltsdauer für jeden in der Eiseskälte zu bestimmen, wurde jetzt von einem deutschen Testlabor RemediCool in Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln und weiteren Partnern eine neue Gesundheitssoftware für die Ganzkörper Kälte Medizin entwickelt. Hier trifft Hightech auf die schon beschriebene „Hormesis“ der Naturheilkunde: Was ist der richtige Reiz, was die richtige Anwendungszeit, die zum bestmöglichen Therapie Ergebnis, zur optimalen Anpassung führen?

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