Burnout: Kältekammer friert den Stress ein

Kältekammer Köln Burn out

Burnout: Kältekammer friert den Stress ein

Diese positiven Wirkungen macht man sich auch in der Behandlung von Burnout zunutze – einer weiteren psychischen Erkrankung, bei der die Kälte helfen kann. Hin- und hergerissen zwischen totaler Antriebslosigkeit und Überaktivität fühlen sich Burnout-Patienten ständig wie ein Auto, das mit Vollgas fährt… bei angezogener Handbremse. Der Dauerstress, unter dem sie viel zu lange standen, hat das feine
Zusammenspiel von Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin völlig durcheinandergebracht. Es sind jene Botenstoffen, die aus unseren Nebennieren losgeschickt werden, um uns so richtig loslegen zu lassen, wenn wir ein Ziel vor Augen haben – uns dann aber auch wieder in eine erholsame Entspannung finden lassen.

Man sollte nun meinen, dass die extreme Kälte den Stress, unter dem die Betroffenen ja sowieso schon leiden, noch erhöht. Das Gegenteil scheint zu stimmen: Die Eiseskälte friert den Stress ein.

Körper und Psyche profitieren

Wie die Kälteanwendung diese Botenstoffe und Hormone auf ein normales Maß reguliert, ist noch nicht abschließend geklärt. Dass es funktioniert, bestätigen die Anwender mit ihren lächelnden Gesichtern, wenn sie aus der Kälte kommen. Sowohl für Depressionen als auch für das Burnout-Syndrom gilt, dass die Ganzkörper-Kältetherapie in serieller Anwendung, wird sie in einer entsprechenden therapeutischen Einrichtung begleitend durchgeführt, die besten Erfolgsaussichten hat. Die große Bandbreite der Wirkmechanismen von Kälte, nämlich sowohl körperliche Symptome zu lindern als auch das psychische Befinden positiv zu beeinflussen, lässt diese Anwendung immer mehr zum beliebten Therapiebaustein bei Patienten und Therapeuten werden.

Erschöpfung: Neue Lebenslust im Kommen

Das Gefühl der Erschöpfung nach einem langen Arbeitstag oder nach dem Sport kennen viele. Ein sehr gesundes Signal unseres Körpers – eine Phase der Erholung und Regeneration sollte jetzt folgen, denn
danach fühlen wir uns in der Regel wieder frisch, ausgeruht und voll neuer Lebensenergie.
Schätzungsweise 300.000 Menschen allein in Deutschland gelingt diese Aufladung ihrer leergelaufenen Batterien nicht mehr. Sie sind dauerhaft müde und völlig energielos. Zusätzlich begleiten ständige,
nicht genau zu lokalisierende Schmerzen ihren Alltag. Viele von ihnen sind so kraftlos, dass sie kaum noch aufstehen können. Längere aktive Phasen sind ihnen unmöglich und einen Großteil ihres Lebens können sie nur noch im Liegen verbringen. An erholsamen Nachtschlaf ist sowieso nicht mehr zu denken und die Sorgen um die eigene Gesundheit und Existenz führen obendrein meist in eine Depression.

Dauern diese Symptome bereits länger als sechs Monate an und es lässt sich keine präzise medizinische Ursache finden, hält der weltweit gültige medizinische Diagnosekatalog die Bezeichnung „Chronisches Fatigue Syndrom“ (CFS) bereit.
Dabei befinden sich die meisten Betroffenen gerade in ihren „besten“ aktivsten Lebensjahren. Das Leben zieht an ihnen vorüber, und oft glaubt man ihnen ihr Leiden nicht einmal und stuft sie in eine psychische Erkrankung oder sogar als Simulanten ein. „Es ist, als ob das Antriebssystem meines Körpers seinen Geist aufgegeben hätte“, so beschreibt Jakob Harrer die Befindlichkeit eines Betroffenen. Der 60jährige Unternehmer aus Salzburg fühlte sich schon morgens wie von einem Lastwagen überrollt, seine Lebensqualität zeigte schlechtere Werte als ein Krebspatient. Viele von ihm konsultierten Ärzte schüttelten nur ratlos den Kopf, echte Hilfe erhielt er von keinem Mediziner.
Hinter vorgehaltener Hand wird das CFS-Syndrom sogar als „Koryphäen-Killer“ gehandelt. Das meint, das selbst renommierte Diagnostiker häufig erfolglos bleiben, sowohl in der Ursachenforschung als auch bei der Behandlung dieser mysteriösen Krankheit.

In Verdacht stehen unter anderem Umweltgifte und Schadstoffe als Auslöser der Erkrankung, die häufig aus heiterem Himmel auftaucht. Aus Erfahrungsberichten von Patienten und Medizinern wissen wir, dass dem Beginn der rätselhaften Symptome häufig eine Infektion vorausgeht. Borreliose und der Epstein-Barr-Virus werden in diesem Zusammenhang beobachtet und es setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass CFS eine eigenständige organische Erkrankung ist, bei der sowohl ein geschwächtes Immunsystem als auch Entzündungsgeschehen eine Rolle spielen und weiter erforscht werden müssen.
Viele von uns suchen einen Frischekick fast schon reflexartig, wenn wir uns morgens verschlafen erst einmal eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht spritzen. Der Aufenthalt bei -110 Grad in der Kältekammer ist da natürlich ungleich intensiver. Gefäße ziehen sich zusammen um sich dann später in der normalen Raumtemperatur wieder zu weiten.

Das fördert die Durchblutung und die Patienten spüren dieses lebendige Kribbeln und die wohlige Wärme danach im ganzen Körper. Die bleierne Müdigkeit wird durch eine Erhöhung des zentralen Aktivitätsniveaus unterbrochen. „Bereits nach der zweiten Anwendung in der Kältekammer“, erzählt Jakob Harrer euphorisiert, „spürte ich deutlich, dass meine Erschöpfung mehr und mehr einer
neuen Lebenslust zu weichen begann.“
Der Kreislauf wird angekurbelt und ein wacherer Blick, rosige Haut und ein Lächeln beim Heraustreten aus der Kältekabine bestätigen dem begleitenden Therapeuten die belebende Wirkung bei seinem
Patienten.
Gar nicht hoch genug ist der schmerzlindernde Effekt der Tiefenkälte einzuschätzen, denn chronische Schmerzen bedeuten eine zusätzliche, Kräfte zehrende Belastung für jeden CFS-Patienten.
Bei serieller Therapie wird der Patient mit einem gestärkten Immunsystem und geringeren Entzündungswerten belohnt.

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